
Das Deutschlandstipendium macht`s möglich:
Rund 140 junge Menschen werden an der TU Kaiserslautern mit dem Deutschlandstipendium gefördert. Einer davon ist Lukas Krupp – neben seinem Studium forscht der junge Mann mittlerweile als Werkstudent beim Technologieunternehmen SKS Welding Systems in Kaiserslautern an automatisierten Mess- und Prüfverfahren.
Lukas Krupp sitzt in einem Labor hinter Milchglasscheiben: Der Bachelorstudent tüftelt gerade an einem Programm, mit dem die Analyse einer elektronischen Schaltung automatisch ablaufen soll. – Ein Forschungsprojekt im Rahmen des Studiums könnte man meinen. Doch weit gefehlt. Der junge Mann arbeitet als Werkstudent in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung beim Technologieunternehmen SKS Welding Systems in Kaiserslautern. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, automatisierte Lichtbogenschweißtechnik zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben – passgenau nach Kundenwünschen. Dass Krupp hier forschen kann, hat er dem Deutschlandstipendium zu verdanken.
Über die Webseite der TU hatte der Student vor über zwei Jahren von diesem Förderprogramm erfahren. Mittlerweile studiert Lukas Krupp im vierten Semester Elektro- und Informationstechnik mit Schwerpunkt „Embedded Systems“. Die hierbei im Fokus stehenden „eingebetteten Systeme“ lassen zum Beispiel Waschmaschinen laufen, Hochgeschwindigkeitszüge sicher fahren oder Solaranlagen Energie speichern. Es handelt sich dabei um kleine Rechner, die keinen Bildschirm oder eine Tastatur besitzen, aber in den Geräten verbaut sind und unzählige Anwendungen realisieren können.
Dass es mit seiner Bewerbung beim Deutschlandstipendium geklappt hat, freut Student Krupp sehr. Er wird mittlerweile im zweiten Jahr von SKS Welding Systems gefördert. Im vergangenen Jahr hatte er hier bereits ein Praktikum absolviert. Nun hat er eine Stelle als Werkstudent. „Circa neun Stunden pro Woche bin ich in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung tätig“, sagt der Stipendiat. „Die Arbeit macht mir Spaß und passt gut zu meinem Vertiefungsbereich im Studium“, so der Student weiter, der auch stellvertretender Vorsitzender des Elektrotechnischen Kreises an der TU ist – einer Nachwuchsgruppe des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. „Außerdem erhalte ich wertvolle Einblicke ins Arbeitsleben.“
Die Forschung hat es Krupp schon in seiner Jugend angetan: Als Zehntklässler hat er bei „Jugend forscht“ mit einer selbstgebauten und funktionsfähigen Laserabhöranlage teilgenommen. Aber auch im sozialen Bereich hat er sich engagiert: In seinem Karateverein hat er sich um jüngere Sportler gekümmert und im Schulorchester für den Nachwuchs geworben.
Ich erhalte so Möglichkeiten, die man sonst nicht bekommt. Ich kann schon in der Forschung arbeiten und das, was ich im Studium in der Theorie lerne in der Praxis anwenden.
Lukas Krupp
Krupp ist einer von drei Studenten, die das Unternehmen derzeit fördert. „Wir nehmen damit auch unsere soziale Verantwortung wahr“, berichtet Alexander Masser, der das Deutschlandstipendium bei SKS Welding Systems koordiniert. „Wir haben uns damals dazu entschlossen, beim Stipendienprogramm mitzumachen, um in junge Wissenschaftler und die Zukunft zu investieren.“ Der Vorteil des Programms liegt für Alexander Masser klar auf der Hand: „Wir kommen auf diese Weise mit Studenten direkt in Kontakt.“ Das Unternehmen unterstützt die Nachwuchsforscher nicht nur finanziell. Wie Krupp erhalten alle Stipendiaten die Möglichkeit, dass Unternehmen kennenzulernen. Ein Praktikum oder eine Werksstudentenstelle steht dabei im Vordergrund des Engagements. „Dabei bieten wir ihnen immer eine Tätigkeit an, die auch zum Studium passt“, sagt Alexander Masser. Lukas Krupp konnte zum Beispiel schon während seines Praktikums sein Uni-Wissen anwenden: Er hat für das Unternehmen analysiert, wie es in puncto Industrie 4.0 aufgestellt ist.
Der angehende Ingenieur gehört zu 142 Studentinnen und Studenten, die derzeit an der TU mit dem Stipendium des Bundes gefördert werden. Sie erhalten dabei eine monatliche Unterstützung von 300 Euro – 150 Euro stammen vom Förderer, den anderen Teil steuert der Bund bei. „Jedes Jahr bewerben sich 260 bis 300 Studierende für das Stipendium“, weiß Carla Sievers, die das Deutschlandstipendium an der TU koordiniert. 52 Förderer – darunter Unternehmen, Einrichtungen und Privatpersonen – beteiligen sich an dem Programm. Insgesamt hat die TU schon 602 Stipendien vergeben. „Damit sind wir in Rheinland-Pfalz spitze“, freut sich Sievers.
An der TU nimmt sich das Team um Sievers Zeit für die Auswahl der Deutschlandstipendiaten. „Wir haben ein zweistufiges Auswahlverfahren“, so Sievers. „Zunächst schauen sich die Fachbereiche die Kandidaten an und treffen eine erste Vorauswahl. Im Anschluss werden diese zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.“ Hierbei biete sich die Möglichkeit, die Bewerber besser kennenzulernen. „Dabei stehen dann auch weniger die Leistungen als die Persönlichkeit im Vordergrund“, ergänzt sie. Auch die Förderer können bei Interesse beratend teilnehmen. Für Krupp war es in jedem Fall ein Volltreffer: „Ich erhalte so Möglichkeiten, die man sonst nicht bekommt. Ich kann schon in der Forschung arbeiten und das, was ich im Studium in der Theorie lerne in der Praxis anwenden.“
Wer sich für das Deutschlandstipendium interessiert, kann sich bis zum 13. Juli für die Förderrunde 2016/2017 unter www.uni-kl.de/studium/vor-dem-studium/finanzielles/stipendien/stipendien-der-tu-kaiserslautern/studium-an-der-tu/deutschlandstipendium/ bewerben.

am 03.06.2016 von
Melanie Löw
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