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Internationaler Studiengang vermittelt notwendiges Rüstzeug
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Von autonom fahrenden Autos bis zu spritsparenden Bussen

Die TUK bildet internationale Experten für die Nutzfahrzeugtechnologie aus. Aus aller Welt kommen junge Menschen für den viersemestrigen Masterstudiengang „Commercial Vehicles Technology“ auf den Campus, wie zum Beispiel Lucero Florez Ibañez aus Mexiko und Rohan Ravindra Gugale aus Indien.

Von Unispectrum live • Melanie Löw

Die Kombination aus Maschinenbau, Informatik und Elektrotechnik war es, warum Lucero Florez Ibañez und Rohan Ravindra Gugale das Studium ins Auge gefasst hatten. „Das ist die perfekte Mischung“, sagt Gugale, der zuvor in seiner Heimat Indien schon ein Bachelorstudium in Maschinenbau absolviert hatte und sich schon immer für Autos interessiert hat. „Die meisten Innovationen im Fahrzeugbau kommen in Zukunft sicherlich aus der Informatik und der Elektrotechnik. Wir werden hier sehr gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet“, fährt er fort. 

Auch seine Kommilitonin sieht es ähnlich. „Der Studiengang ist auf die Nutzfahrzeugtechnik zugeschnitten. Das gibt es in dieser Form sehr selten“, sagt die 31-Jährige, die sich derzeit in ihrer Masterarbeit in der Informatik mit sogenannten „Test-Suite Reduction“ beschäftigt. Mit diesen Test-Suites können Informatiker Programme überprüfen. Ziel ihrer Arbeit ist es, Zeit und Rechenleistung dieser Tests zu reduzieren, dabei aber gleichzeitig die Qualität des Computerprogramms sicherzustellen.

Der viersemestrige Studiengang ist an der Schnittstelle von Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Informatik, Elektrotechnik und Sozialwissenschaften angesiedelt. „Wir hatten auch Lehrveranstaltungen in der Psychologie“, fährt Gugale fort. „Das hat mir gut gefallen. Als Ingenieur hätte ich nie gedacht, dass ich im Studium etwas über diesen Forschungsbereich lerne.“

Ibañez hat vor allem die gute Betreuung auf dem Kaiserslauterer Campus zu schätzen gelernt. „Die Professoren haben immer ein offenes Ohr und auch bei der Wohnungssuche hatte ich Hilfe“, so die angehende Ingenieurin. Auf dem Campus fühlen sich beide wohl. Nur an das deutsche Essen wie zum Beispiel Pommes und Schnitzel mussten sich sie sich gewöhnen. 

Ein weiterer Vorteil des Studiums sei es, laut den beiden, dass die TUK eng mit renommierten Forschungsinstituten nahe des Campus und mit Unternehmen zusammenarbeite. Bei Betriebspraktika gebe es außerdem Einblick in den Berufsalltag großer Technikunternehmen. So war die junge Frau im Rahmen eines Praktikums beim Technikunternehmen Bosch in Stuttgart. Und auch Gugale hat schon praktische Erfahrung sammeln können – bei der Ingenieurgesellschaft für Technische Kybernetik (ITK Engineering), einer Tochterfirma von Bosch.

Wer sich für das Studium entscheide, müsse aber auch bereit sein, zu lernen, sind sich beide einig. „Ohne Disziplin geht nichts“, so der 24-jährige Gugale weiter, der vor kurzem am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering seine Masterarbeit angefangen hat. Er beschäftigt sich mit maschinellem Lernen und entwickelt ein Verfahren, das autonome Fahrzeuge an einer Kreuzung in Zukunft derart steuern soll, dass Ampeln nicht mehr notwendig wären. 

Nach dem Studium möchten beide als Software-Entwickler in der Industrie arbeiten. Die Chancen dafür stehen gut. Doch bis dahin heißt es für die angehenden Ingenieure in den kommenden Wochen und Monaten, sich mit ihrer Masterarbeit zu beschäftigen.